In meinem Hostel kann man auch Frühstück essen. So gab es heute mal wieder Toast
mit Butter und Marmelade. Es regnete leider, aber vor meinem Zimmer ist eine
Überdachte Terrasse. So konnte ich draußen frühstücken und über Lijiang
blicken. Butter und Marmelade sind hier auch knapp, aber ich hatte mich
vorbereitet und mir eigene Marmelade gekauft. Früchte haben sie hier genug. So
gibt es Erdbeeren, Heidelbeeren, Aprikosen und anderes was ich nicht kenne.
Ich hatte mir noch einen Besichtigungspunkt aufgehoben. So ging es zu Mu´s
Residenz. Das ist der hiesige Herrschersitz aus vorigen Jahrhunderten und mit
unseren Schlössern zu vergleichen. Repräsentative-, Arbeits- und Lebensräume
und Gebetstempel sind hier zu sehen. Dieser Herrschersitz ist dem Erdbeben, vor
Jahren, zum Opfer gefallen und wieder aufgebaut worden. Dann bin ich noch so
durch dieses Gassenlabyrint gelaufen. Es ist schon interessant, es wird überall
gewerkelt und gebaut, es steht aber auch einiges leer oder zerfällt.
Am Nachmittag mußte ich mich mal wieder um die Wäsche kümmern. Heute ist der
letzte Tag in Lijiang und damit noch alles trocken wird, war es höchste Zeit.
Die nächsten Tage kann ich nicht waschen, da ich immer nur eine Nacht am Ort
bin. Und die Maschine selber bedienen, geht nicht, da alles auf chinesisch dran
steht und meist nicht mal die Temperatur zu erkennen ist.
Am späten Nachmittag konnte ich so noch was unternehmen und der Regen hatte
aufgehört. In Lijiang ist eine Altstadtgebühr fällig. Diese kostet 80 Yuan und
war bei der gestrigen Bergtour inklusive. An einigen interessanten Punkten muß
man die zeigen. So konnte ich Vorgestern nicht zum Jadesee, da ich das Ticket
nicht hatte. Das klappte nun heute. In dem See ist natürlich keine Jade,
sondern er glänzt nur so, wie Jade. Überall sind Glücksbringer angebracht und
über die Brücke dieses Sees zu gehen, bringt auch Glück.
Bei meiner Anreise nach Lijiang, hatte ich noch ein Mao Denkmal gesehen. Dieses
habe ich heute noch gesucht und dann auch gefunden. Das muß ja auch mal sein.
Der steht immer noch hoch im Kurs.
Auf meinem Rückweg hatte ich, trotz aller Glücksrituale, Pech. Ich trat auf
einen Stein, der wackelte. Da es den ganzen Tag regnete und alle ihren Dreck
auf die Gasse spülen, war unter dem Stein eine Wasserlache. Und diese spritzte
dann hoch und mir auf die Hose. Das ist immer ne schöne Sauerei und stinkt. In
Shanghai ist mir das auch schon mal passiert. Es passierte zum Glück (wenn man
so will, hatte ich Glück) kurz vor meinem Hostel, so konnte ich es gleich
abwischen.
Morgen Mittag fliege ich zurück nach Kunming. Da komme mal in einer
Stadt an und kenne schon einiges.