Der zweite Morgen in Kalkutta begann wieder um 9.00 Uhr. Länger kann man hier nicht schlafen, wenn die Klimaanlage nicht läuft.

So bin ich gegen 10.00 Uhr zum Kalighat Kali Tempel aufgebrochen. Das ist sozusagen auf der anderen Straßenseite. Da ich aber nicht genau erkennen kann, in welcher Straße ich raus komme, war ich eine Kreuzung zu weit. Da war in meiner ersten Erwartung dieser Tempel. Aber kaum Menschen. In meinem Reiseführer stand, da sind immer viele Gläubige unterwegs. Als ich näher kam war es ein Denkmal für wen auch immer. Das habe ich nicht verstanden. Es sah aber alles aus, wie ein Tempel. Die indischen Leute auf der Straße sahen mich etwas komisch an. Das nahm ich aber gelassen. Da ich nun aber auch sicher war, das ich falsch bin, habe ich umgedreht. Wie ich dann so noch einmal zurück blicke, steht dort auf einem Schild was von „burning“. Das wird wohl nen Krematorium gewesen sein.

Das ganze liegt in der Nähe eines Flußes. Der Anblick war sehr ernüchternd. Da waren die Slums von Kalkutta und der Fluß stank und war nur so eine Müllkippe.

So bin ich Richtung Tempel durch die Gassen gegangen. Da waren auch die angekündigten vielen Leute. Ich wollte vorher noch was essen, das ist mir dort aber nicht gelungen. Mehrere Leute wollten einem den Weg zeigen. Da muß man immer vorsichtig sein. Am Ende halten sie die Hand auf. Aber es wurde der richtige Weg gezeigt. Und dann kam der Tempel. Ich wurde wieder angesprochen. Er will kein Geld, aber meine Sandalen. Das war ein offizieller. Alle die die Kali sehen wollen, müssen Barfuß sein. Dann sollte ich noch ein Blumengesteck mitnehmen, als Gabe. Da habe ich aber abgelehnt. Mein Hinweis, das ich nicht dieser Religion angehöre, wurde respektiert und die Kali steht allen offen. So konnte ich los. Barfuß rumlaufen ist ein großer Wunsch von mir, aber nicht in Kalkutta. Auf den Malediven hoffe ich, es machen zu können.

Am Anfang war alles schön sauber und gefliest. Nach etwas Anstehen ging es in den Tempel. Da alle mit Blumen und Blüten um sich werfen, lag das alles jetzt hier rum. Ventilatoren sorgen zwar für Luftbewegung, aber die waren auch so in die Jahre gekommen. Und die vielen Menschen bringen auch so einiges mit. So war der Fußboden schon recht unansehnlich. Die Tiere, die sich überall finden lassen, wo es warm ist und das Essen da ist, gab es hier dann auch in großer Menge. Selbst bei Tageslicht. Ich war froh, das ich zu Zeit keine Stellen an den Füßen habe. So war ich dann an der Reihe. Ein Priester, oder so, behandelte alle vor mir und nahm ihnen Geld ab und erteilte den Segen. So war ich dran. Ich hatte nichts zu geben und wollte auch nichts haben. Man bot mir aber an die Kali und mich glücklich zu machen, wenn ich Tausend Rupien in die Kiste stecke. Da ich das nicht wollte, wurde ich ohne Segen weiter geschickt. Genau das wollte ich und alle hinter mir auch. Danach gab es nur noch den Weg zu meinen Sandalen und raus aus dem Tempel. Neben diesem Tempel ist dann die Mission der Mutter Theresa. Und hier gibt es noch viel zu tun.

Damit war mein Vormittagsprogramm abgearbeitet. Also zurück zum Hotel unter die Klimaanlage. Siesta war angesagt, von 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr. Da ich immer noch kein Frühstück hatte, habe ich mir was im Hotel bestellt.

So ging es gegen 14.00 Uhr in das Internet Cafe. Ich soll heute Mitglied der Sify Internet Gruppe werden. Damit kann ich in ganz Indien, in diesen Cafe´s surfen. Da gibt es ein Zeitkontingent, was man pro Tag nutzen kann. Das habe ich aber noch nicht ganz verstanden. Ich versuche nun, meine Texte im Hotel zu schreiben und per USB Stick ins Cafe zu bringen und dann auf meine Seite zu laden. Dabei habe ich versucht ein neues Hotel zu finden, wo ich ins Internet komme. Das eine Hotel, was mit Internet wirbt, ist sehr ungünstig gelegen und teuer. So mußte ich das erstmal aufgeben.

Dann bin ich zu den 2 Hotels, die hier in der Nähe sind. Das eine hat keinen Anschluß und das zweite sieht sehr teuer aus, es gibt aber Netzverbindung.

Um 19.00 Uhr bin ich dann wieder ins Internet Cafe. Ich wollte noch etwas Text ins Netz stellen und ein Hotel für Morgen buchen. Da war mein Tageskontingent aber abgelaufen. So wollte ich 2 Nächte weiter im jetzigen Hotel bleiben.

Nach 2 Tagen in Indien, wollte ich mal ein oder zwei Bier trinken. Ein Laden, wo es Alkohol gibt, habe ich schon gesehen. Also rein in die Menschenmenge. So habe ich mir 2 Kingfischer Beer Strong gekauft. Die Flasche kostet nicht ganz 60 Rupien. Das ist OK. Nur das Bier ist nicht mein Geschmack.

So komme ich in mein Hotel zurück und frage nach 2 weiteren Nächten. Da heißt es dann nein, alles ausgebucht. So muß ich morgen in ein neues Hotel.