Diese Spielzeiten bei der WM sind ungünstig zum Frühstück essen. So bin ich
heute wieder erst um 12.00 Uhr los gegangen. Da die Sonne wieder senkrecht über
einem Stand, bin ich mit Kopf- und Nackenschutz raus. Als grobes Ziel hatte ich
den Norbulingka Palast angepeilt. Von meinem jetzigen Hotel ist es nicht mehr
ganz so weit, wie vom Namsto Hotel. Der Weg dahin führt lange Zeit einfach am
Lhasa River entlang. Dann mußte ich nur noch eine Querstraße gehen und sah mein
Ziel schon. Da stand ich erstmal vor dem Tibet Museum. Das wollte ich auch
besichtigen. Da scheinen sich aber in der Welt alle Museen abgesprochen zu
haben. Montag ist Ruhetag. So habe ich da mal noch ein Ziel für einen
Schlechtwettertag oder wenn mir die Sonne weiter zu doll auf den Kopf scheint.
Also ging es in den Norbulingka Park. Die Bezeichnung Park trifft eher zu, denn
in diesem sind die Sommerpaläste mehrerer Dalai Lamas. Vier Paläste sind hier
zu besichtigen. So auch der Sommerpalast des aktuellen Lamas, nur das der seit
1959 nicht mehr hier war. Zwischen diesen Palästen ist ein riesiger Park. Da es
in Lhasa so warm ist, wurde hier heute überall mit Wasser um sich gegossen.
Nach 2 Stunden in dem Park, hatte ich erstmal genug von Palästen, Tempeln und
Bäumen. Mein Heuschnupfen hat sich aber noch nicht gemeldet.
Auf dem Rückweg habe ich dann auch eine andere Route gewählt. So bin ich nochmal
am Potala Palace vorbei gegangen. Dort gibt es auch noch einen Platz und einen
kleinen Park, von wo aus man auf den Palast blicken kann. Auf dem Platz ist
auch ein Denkmal, welches militärisch bewacht wird und abgesperrt ist. So war
nicht raus zu bekommen, was das ist. So war ich ca. 4,5 Stunden unterwegs und
gegrillt. Aber der Nackenschutz hat geholfen.
Gegen 19.30 Uhr habe ich mich nach einem Abendessen umgeschaut. Nachdem ich
gestern mit der chinesischen Speisekarte zur Rezeption gegangen bin und mir
übersetzen ließ und dann beim 2. Essen sagte, das nehme ich. Wollte ich heute
eine Kopie der Speisekarte haben. Das klappte auch und sie waren froh nicht
wieder übersetzen zu müssen.
Mit dieser Kopie bin ich dann ins Büro der Tibet Agentur. Die sollten mir mal
alle Essen übersetzen, so das ich jeden Abend was anderes probieren kann. Da
hatte ich heute nur ein Problem. Es waren 3 Leute da, die konnten aber keine
Speisekarte übersetzen. Ich bekam dafür eine englische Karte aus dem Hotel. Das
war mir ja nun egal. Es kam dann noch einer vom Hotel dazu, der empfahl mir ein
tibetisches Essen. Das nahm ich dann auch. Ravioli hätte ich auch verstanden.
Diese gefüllten Teigwaren taucht man in rote Pfeffer Soße. Man hat mir schon
nicht so scharfe gegeben, aber das war knapp an der Grenze. Das war lecker aber
wenig. So bin ich mit den 3 Leuten ins Gespräch gekommen. Sie haben sich immer
gegenseitig geholfen, wenn sie mich was fragen wollten. So haben wir englisch
geübt. Wenn wir nicht mehr weiter kamen, mußte der Computer helfen. So war das
mal ein interessanter Abend. Genau das fehlte mir im ersten Hotel in Lhasa. Um
21.30 Uhr verabschiedete ich mich dann, da ich noch Fußball sehen wollte. Das
Büro hat eigentlich auch nur bis 21 Uhr offen. Ich denke mal, das Gespräch wird
noch eine Fortsetzung finden.