Das Problem mit nur einer Dusche am Morgen, war dann kein Drama. Ich fand zudem
eine weitere sanitäre Räumlichkeit und so konnte ich dort in Ruhe fertig
werden. Frühstücken will ich so früh nicht auch noch. So startete der Bus um
8.45 Uhr. Das Wetter war wieder sehr schön. Es waren zwar paar Wolken am
Himmel, aber die Sonne hat schon genügend Kraft, um einen aufzuwärmen. Nachts
wird es schon recht kalt.
Das Tagesziel war Waitomo und für diesen Ort hatten ich und einige andere eine
Grotten Besichtigung gebucht. Am Morgen gab es aber erstmal noch andere
Aktivitäten zu buchen. So konnte man eine Schaffarm besichtigen und lernen, wie
dort alles funktioniert. Das war mir aber nichts.
Die zweite Attraktion war in großer Gummiball, in den man hinein klettert und
dann einen Berg hinunter rollt. Das wäre mal ganz lustig gewesen, war mir aber
mit 52,- nz$ zu teuer.
Der dritte Abenteuerpark hatte mehrere Sachen zu bieten. Mich hätte aber nur
das Speedboot gereizt. Das beschleunigt in 4 sec. auf 100km/h und dann sind 90°
Kurven möglich. Angetrieben wird dieses Boot durch einen Luftstrahl. Aber auch
dafür wollte ich nicht mehr Geld ausgeben. Die Grotten Tour am Nachmittag
kostet nämlich 200,- nz$, also etwas mehr als 110,- €.
So fuhren wir erstmal eine Weile weiter und erreichten dann, unseren Boxenstopp.
Dort konnte ich dann, an einem Tisch, auf einer Wiese, bei schönem
Sonnenschein, frühstücken. Es war zwar schon 12.00 Uhr aber das macht nichts.
Uns wurde dann noch geraten Bargeld zu holen, wer das braucht, da am Zielort
keine Automaten zu finden sind. Ich hatte aber noch genug.
So erreichten wir um kurz nach 13.00 Uhr Waitomo. Ich hatte für diese Nacht mal
ein Einzelzimmer gebucht, um mal meinen Laptop richtig aufladen zu können, da
ich den nicht unbeobachtet stehen lassen will.
Um 13.45 Uhr war unser Abholtermin zur Grotten Besichtigung. Der richtige Name
ist „The Black Water Rafting“ und wir machten davon „The Black Abyss“. Fünf
Leute aus der Gruppe wollten diesen Trip wagen. Die beiden Mädels aus Schweden
waren auch wieder dabei und dazu kam noch einer aus Norwegen und ein anderes
Mädel aus Kanada. Als erstes mußten wir Fragen zu unserer Gesundheit
beantworten und unterschreiben. Dann ging es zum Einkleiden. Neopren Anzug und
Jacke hatten wir gestern schon an. Der Helm ist sowieso dabei. An unserem war
dazu noch eine Lampe. Dazu gab es dann noch Gummistiefel. Als wir das alles an
hatten, kam das Klettergeschirr dazu und das Sicherungsseil.
So wurden wir zum Eingang der Höhle gefahren. Dort gab es als erstes einen
Übungskurs zum klettern. Wir brauchten nur das Abseilen lernen. So lernten wir,
wie man sich richtig am Seil einhängt und dann sicher Absteigen kann. Als wir
das alle Sicher konnten, wurde uns das Loch gezeigt, wo es in die Höhle hinein
geht. Der Einstieg ist ein Trichter mit 2 m im Durchmesser und wird dann recht
eng. Man konnte dann auch nicht weiter hineinsehen, da es etwas um die Kurve
ging. Ich wollte es als Zweiter hinter mich bringen und klinkte mich so ans
Seil. Die ersten 2 Schritte am Seil sind noch recht langsam und dann ist man an
der Engstelle. Da muß man sich dann mal sortieren, um da durch zu passen. Da
wird der Helm auch gleich getestet. Ein Ende ist aber dort nicht auszumachen.
Man sieht nur noch so 3 m um sich herum. Man konnte nur die Stimmen von unten
hören. So ging es Stück für Stück weiter abwärts. Nach 40 m hat man es dann
geschafft. Dort ist dann der Guide und hilft einem, wieder auf die Füße zu
kommen. Als dann alle unten waren, ging es ein Stück zu Fuß weiter. Die
Glühwürmchen hingen schon überall herum und Stalagmiten und Stalaktiten waren
zu sehen. Dieser Weg war aber nur kurz. Dann kam die nächste Hürde. Ein
Höhenunterschied von ca. 6 m war zu überwinden. So war dort ein Seil gespannt
und an dieses wurden wir gehängt. Dann ging es mit Rollen abwärts. Um es
richtig spannend zu machen, haben alle ihre Lampen ausgeschaltet, so daß man
ins dunkle Nichts rutschte. Dann bremste man abrupt und man war am Ziel. Dort
konnten wir dann das Klettergeschirr ablegen und ausruhen. Wir setzten uns dann
an die Kante des Felsen und blickten ins Schwarze. Es war zu hören, das dort
Wasser ist, aber man konnte nicht sehen, wie tief es ist. Dort gab es erstmal
was warmes zu trinken und ein Stück Kuchen.
Dann hat sich jeder einen Autoreifenschlauch gegriffen und den hat man sich dann
hinter den Hintern gehalten und so geht es dann zum Sprung ins Wasser. Es sind
dann ca. 4 m, die man in die Tiefe fällt und auf der Wasseroberfläche
aufschlägt um dann komplett unter zu tauchen. Das Wasser war arschkalt und
erreichte jede Stelle des Körpers. So auf unseren Reifen liegend, ruderten wir
zu einem Seil und an diesem zogen wir uns weiter auf dem Fluß in die Höhle. Wir
machten dann auch die Lichter aus und konnten so die Glühwürmchen besonders gut
sehen.
Wir ruderten dann den Weg wieder zurück und dabei ließen wir uns den Weg von den
Glühwürmchen erhellen. Die Reifen kamen dann an ihren Platz zurück, nur wir
blieben im Wasser. Nun ging es zu Fuß weiter. Meistens war das Wasser nicht sehr
tief, nur der Grund war sehr uneben. Dann kamen aber auch 2 Stellen, wo es so
tief war, das man schwimmen mußte. Wir sahen auch einige Aale. Dann gab es
nochmal einen Stopp zum aufwärmen. So gab es was warmes zu trinken und etwas
Schokolade. Nun ging es an den Aufstieg. Wir kletterten so in einem Wasserfall
nach oben. Das Gestein war sehr offenporig und so konnte man guten Halt finden.
Dann kam noch eine Engstelle, wo man sich hindurch winden mußte und dann sah
man das Tageslicht wieder. So waren wir 4 Stunden in dieser Höhle und nun schon
recht durch gefroren. Bis auf kleinere Schürfwunden, war alles gut überstanden.
Als wir dann in der Station zurück waren, freuten sich alle auf die warme
Dusche. Danach konnte man noch eine Suppe löffeln und etwas essen. Wir kauften
uns dann auch die Bilder zusammen. Um 19.30 Uhr waren wir dann wieder am Hostel
und ich bin dann noch in den Pub gegangen, um Abendbrot zu essen. Nach dieser
Anstrengung mußte ich auch den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Der Abend war
dann aber auch um 23.00 Uhr beendet und morgen kann ich ausschlafen. Abfahrt
ist erst um 10.00 Uhr.