Da mir gestern zum Abendbrot noch gesagt wurde, das kurz nach 22.00 Uhr das
Internet abgeschaltet wird, habe ich mich für ein anderes Gästehaus entschieden.
Als ich noch ins Netz konnte, habe ich für die nächsten 3 Nächte im Kathmandu
Madhuban Guesthouse gebucht. Auch wenn ich nicht ganz sicher sein konnte, ob
ihre Anzeige im Internet stimmt.
So habe ich um 10.30 Uhr noch im alten Hostel gefrühstückt und habe dann meine
Sachen gepackt. Dann ging es zum CheckOut. Die waren natürlich traurig, als ich
sagte, ich gehe in ein anderes Quartier.
Da ich mit meinem Koffertrolley nicht durch die Straßen laufen wollte, habe ich
mir eine Rikscha genommen. Der Fahrer hat mich so zu meinem neuen Gästehaus
gebracht. 1 $ hat es gekostet.
Bei der Anmeldung wurde ich dann gefragt, wo ich herkomme. Neben Deutschland,
wollten sie auch wissen wo ich bisher schlief. Da sagte ich meine Probleme mit
dem Internet und fragte gleich, ob im Hostel alles klappt. 24 Stunden Internet
sollen möglich sein.
Ich habe das mal gleich getestet und es ist schneller als im letzten Hostel. Es
gibt zwar Aussetzer, das liegt aber wohl am Provider. Damit für der täglichen
Stromausfall die Verbindung bestehen bleibt, gibt es eine LKW Batterie, die den
Router versorgt und so das W-Lan aufrecht erhält. Das hat heute auch gleich
seine Praxistauglichkeit bestanden. Ca. 2 Stunden Ausfall gab es heute und das
Netz war immer verfügbar, es wurde dann nur zu dunkel im Zimmer um weiter
arbeiten zu können. So komme ich endlich weiter mit der Datensicherung und der
Seitenaufbereitung.
Jedes neue Quartier muß erstmal erkundet werden. So bin ich knapp 3 Stunden
durch die Straßen von Kathmandu gegangen und habe nun auch die ersten Tempel
von außen gesehen. So bin ich in einen großen Innenhof gekommen und dort
konnten keine Autos hingelangen, so daß dort Enten und Hühner rumliefen und
nach Futter suchten. Wie auf dem Bauernhof.
Überall in den Straßen sind kleine Gebetsstellen. Es gibt sogar Polizei, die
auch eingreift, wenn nichts mehr geht. Und Läden gibt es an allen Stellen,
selbst in den dunkelsten Gassen wird was angeboten. Die Gassen sind an einigen
Stellen so schmal, das sich die Bewohner, von einem zum anderen Fenster heraus
die Hände geben können. An allen Häusern sind Kabel gespannt, da jeder was vom
Strom- und Telefonnetz ab haben will. Jeder kehrt seinen Dreck vor die Stufen,
so daß, der nächste es breit läuft oder es hochspritzt.
In dem Straßennetz liegt auch das ganze Problem begründet. Vor 100 oder mehr
Jahren angelegt, ist es den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht gewachsen.
Während der Taxifahrt nach Kathmandu habe ich Ampeln gesehen. In Betrieb war
aber keine. In Kathmandu leben aber mindestens 1 Mio. Menschen, die alle mobil
sein wollen.
Es ist jetzt 23.20 Uhr. Mein Netz steht immer noch. So war der Umzug in dieses
Gästehaus richtig.