Die erste Nacht auf der Insel war total erholsam. So war es kein Problem um kurz
nach 8.00 Uhr aufzustehen. Frühstückszeit ist bis 9.30 Uhr und da wollte ich
auf jeden Fall hin. Das Frühstück bedient jeden Geschmack. Ich war mit Toast
und Baguette mit Marmelade, Honig und Nutella schon zufrieden. Dazu gab es noch
ein gekochtes Ei, Kaffee und Käse. Das einzige was ich nicht gefunden habe, war
Frischkäse. Die 2 Buffets sind aber auch so groß und nach Themen getrennt, so
daß ich vielleicht nicht an der richtigen Stelle gesucht habe.
Dann mußte ich endlich ne 2. Badehose erwerben. Für 51,-$ habe ich die einzige
Badehose nehmen müssen, die es in meiner Größe gab, es war zum Glück eine von
denen, die mir gefielen. Nun habe ich auch ne lange Badehose, die meine
Oberschenkel vor Sonne schützt. Dann habe ich mir ein Fahrrad geliehen. Das
sind alles Mountainbikes, die alle schon ihr Leben gelebt haben. Ich habe mein
Rad erstmal nur für 5 Tage gebucht, da es ne schlimme Acht im Hinterrad hat.
Licht und Klingel gibt es sowieso nicht. Gangschaltung braucht man hier nicht,
da die höchste Erhebung der Malediven 2,4 m beträgt und das ist auf einer
anderen Insel. So konnte ich mit dem Fahrrad gleich zur Tauchschule fahren. Die
ist am Bootsanlegesteg, weiter im Meer. Dort traf ich auch meinen
Tischnachbaren wieder, der gerade einen Auffrischungskurs machen wollte und so
schon eher Frühstück aß. Ich konnte dann einen Platz im trocken Tauchen
belegen. Das ist ein Schnupperangebot, wo jeder mal sehen kann wie alles
funktioniert und ob man einen Kurs belegen will. Dieses Schnuppertauchen ist
dann am Nachmittag um 15.00 Uhr.
So war ich um 10.30 Uhr wieder an meiner Hütte und konnte mich erstmal auf die
Liege am Wasser legen. Meine Unterkunft ist in einem Bungalow mit vier
Eingängen. Jeder Eingangsbereich hat eine kleine Terrasse mit 2 Stühlen und
einem Tisch. Davor ist noch ein Bereich mit Bäumen, wo 2 Liegen bereit stehen
und dann kommt schon der Ozean. Mal näher, mal weiter weg. Je wie die Flut
gerade ist. Ca. 2 m Unterschied ist zwischen Ebbe und Flut. Direkt vor meinem
Bungalow ist zwar Strand, dann kommt aber gleich ein Stück Riff und das ist wie
Stein. Barfuß ist es sehr schmerzhaft darauf zu laufen. Im Zimmer ist ein
großes Bett und dazu noch viel Platz. Eine Sitzecke, ein Schreibtisch, ein
Schrank, Kühlschrank, Wasserkocher, Fernseher und Tresor sind in jedem Zimmer.
Dann gibt es ein großes Bad. Nach Hinten heraus, ist noch ein kleiner
Außenbereich, der Ummauert ist. Dort kann man seine nassen Sachen aufhängen.
Bis 11.15 Uhr habe ich dann erstmal nur so herum gelegen und nichts gemacht. Das
war mir dann aber zu langweilig. So bin ich mal an das Ende der Insel gegangen.
Dort ist noch ein Bootsteg, wo die gesamte Versorgung abgewickelt wird. Wie ich
da so herum gehe, sehe ich im Wasser einen kleinen Stachelrochen. Der war ca.
30 cm im Durchmesser plus noch einmal 30 cm Rochenschwanz. Andere kleine Fische
waren dann auch, zu sehen. Alles nah am Ufer bei Flut. Dann kam auch ein
kleiner Hai vorbei, der war ca. 50 cm lang. Fotografieren ließ sich das aber
leider nicht.
Dann war es schon wieder Zeit zum Mittagessen zu gehen. Um 12.30 Uhr öffnet das
Restaurant. Ich wollte noch etwas Mittagsruhe haben, bevor ich zum Tauchkurs
gehen. So war ich 13.30 Uhr nach leckerem Essen wieder zurück. Die längste
Schlange war an der Ausgabe, wo man die Bausteine für Burger bekam. Da ich so
etwas nicht essen wollte, konnte ich an allen anderen Stellen umso eher ran
kommen.
Nach etwas Mittagsruhe auf der Liege und im Zimmer, wurde es 14.45 Uhr. So fuhr
ich zum Bootssteg, wo das trocken Tauchen statt findet. Knapp 10 Leute wollten
testen. So gab es eine Erklärung der Grundlagen. Das Mundstück muß fest mit den
Zähnen und Lippen umschlossen werden und ist so die wichtigste Sache unter
Wasser. Damit man sich mit dem Tauchlehrer verständigen kann, wurden uns die
Verständigungszeichen unter Wasser erklärt. So konnte der Erste starten. Ich
war an 5. Stelle dran. Für jeden Teilnehmer wurde das Mundstück im Mund noch
einmal vorgeführt. Und das ist völlig relaxt und man atmet wie immer, nur halt
immer durch den Mund ein und aus. Der Sauerstofftank ist an einer Rettungsweste
dran, die mit Sauerstoff gefüllt werden kann und so Auftrieb geben kann. Diese
Weste bekommt man umgeschnallt. Außerhalb des Wassers ist das, dann recht
schwer. So bepackt steigt man dann die Treppe ins Wasser herunter. Wer kann,
geht rückwärts, da dann die Flasche nicht auf der Treppe aufsetzt. Im Wasser
wird man dann von einem Tauchlehrer in Empfang genommen. Wenn man dann das OK
Zeichen gibt, zieht der Lehrer einen unter Wasser. Da wir kein Blei bekommen,
würden wir an der Oberfläche bleiben und der Sauerstofftank würde uns auf den
Rücken drehen.
Wenn man dann so 50 cm unter Wasser ist, kommt der erste Atemzug. Da muß man
sich überwinden und ein- und ausatmen. Das ist aber dann so normal, wie über
Wasser, nur das halt Blasen aufsteigen. Wir kamen so in ein Meter Tiefe, bei
einem Seil an, welches hier befestigt ist. An diesem Seil zieht man sich
entlang. 10 m hin zweimal um die Ecke und wieder zurück. Die ersten Fische sahen
sich die neuen Besucher auch gleich an. Die standen einfach vor einem rum und
schwammen erst weg, wenn ich sie berühren könnte.
Meine Taucherbrille war nicht ganz dicht, so stand mir bei der Hälfte des Weges
etwas Wasser in der Nase. Da mußte ich dann durch.
Dann bemerkte ich auch, das man exakt atmen muß. Wenn man nur oberflächlich
Atmet und nicht alle Luft aus den Lungen pustet, steigt man auf. Nur wenn man
richtig ausgeatmet hat, kann man am Boden bleiben. Der Tauchlehrer wird auch
noch an der Rettungsweste manipuliert haben. So war meine Runde zu Ende und ich
war total begeistert, wie gut das alles klappt.
Nachdem ich die Leiter wieder hoch geklettert war und die Ausrüstung
abgeschnallt war, konnte ich mir noch die Unterschiede der Kurse ansehen. Ich
wollte auf jeden Fall ein Zertifikat bekommen und deutschen Unterricht haben.
Dann kann man noch wählen, ob man gleich die volle Ausbildung am Stück macht,
oder in zwei Schritten sich ausbilden läßt. Da ich Zeit habe, mache ich den
kompletten Kurs. Starten soll es gleich morgen Nachmittag.
Da ich nun schon naß war, bin ich erstmal schwimmen gegangen. Das viele gute
Essen muß ja verbrannt werden und im Wasser schwitzt man nicht sofort. So war
ich erst gegen 17.00 Uhr zurück auf meiner Liege. Um 17.50 Uhr war dann die
Zeit des Sonnenunterganges. Das geht so nah am Äquator ganz schnell. Um 18.05
Uhr ist die Sonne weg. Um 19.30 Uhr war es schon wieder Zeit, zum Abendessen zu
fahren. Wie immer bis jetzt, war es sehr lecker.
Im Cafe Shop war das Internet sehr schlecht am Abend, so kommt der Text etwas
später ins Netz.
Der erste richtige Tag im Paradies war somit schnell vorbei.