Mein Abreisetag aus Shanghai, der ersten Station meiner Reise. Um 12 Uhr mußte
ich im Hostel ausgecheckt haben. Das klappte alles ohne Probleme. Nur die
Yangtse Bootsfahrt konnte ich nicht mehr buchen, d.h bezahlen. Bestellt ist sie
und in Yichang muß ich den Rest klären. Da ich ja nun mein Gepäck bei mir
hatte, wollte ich keine weiteren Ziele angehen. Also gleich zur South Railway
Station in Shanghai. Mein Zug soll 15.41Uhr fahren und ich sitze/liege im 14
Wagon auf Platz 019. Soviel ist von der Fahrkarte zu erfahren. Dann bin ich
doch mit der U-Bahn gefahren, da ich dort andere sehe, die auch zum Bahnhof
wollen. Denen will ich einfach hinterher gehen. Meine Reisetasche passt sogar
durch den Röntgenapparat am U-Bahnhof Eingang. Um 12.30 Uhr bin ich auf dem
Bahnhof. Ein riesiger Rundbau. An allen Eingängen Taschenkontrolle. Es gibt
einen äußeren Ring wo jeder hin kann. Und man kann da Runden drehen und
einkaufen. Im inneren Ring ist der Wartebereich um zum Bahnsteig zu kommen. An
ner Anzeigetafel stehen dort die Züge dran und durch welche Tür man gehen soll.
Dann geht’s ne Etage tiefer auf den Bahnsteig. Im Zug erfolgt dann ein Check
In! D.h. Fahrkarte wird ins Boardbuch gesteckt und man erhält ne Boardkarte.
Das passierte aber leider erst um 19.30 Uhr! Unser Zug hatte unbekannte
Verspätung. Und was ich noch verstand war, das man um Entschuldigung und
Verständnis bat. Ich habe mehrmals den äußeren Ring abgelaufen und bin dann um
14.45 Uhr in den inneren Bereich gegangen. Um 18 Uhr bin ich dann nochmal vor
langer Weile in den äußeren Bereich zurück um mir ne 5 min Terrine zu machen.
Ich hatte bei den Chinesen abgeschaut, wie das geht. Man kauft sich ne Dose.
Dort sind Trockennudeln, Gewürze, Soße und ne dritte Packung drin und es gibt
ne Gabel dazu. Das ganze wird zusammengetan und dann kommt heißes Wasser drauf.
Und es gibt Durchlauferhitzer an einem Trinkwasserspender. Nach paar Minuten
warten, gab es dann noch was heißes und scharfes. Als ich das Essen warm hatte,
habe ich nochmal an die Anzeigetafel gesehen. Keine neuen Mitteilungen. 20 min
habe ich gegessen. Und ich komme zurück. Da steht dann plötzlich dran, das das
Boarding angefangen hat. Da mußte ich mich dann etwas beeilen. Aber es geht
hier alles langsamer. Ich war 19.15 Uhr im Zug. Welches mein Bett ist, haben
mir die anderen Fahrgäste gezeigt. Platz 019 ist das untere Brett von dreien.
Dann kam die ganze Board Prozedure und um 20 Uhr sind wir losgefahren. Alles
hatte so den Charme der 80er Jahre. Mich würde nicht wundern, wenn die Wagons
aus der DDR stammen. Habe aber nichts gefunden. Es stand alles sogar auf
englisch dran. In unserem Wagon waren 66 Liegeplätze in 11 Abteilen, die zum
Gang hin offen waren.
Dann kam ständig ne neue Person durch und wollte was verkaufen. Eine mit Obst,
eine mit Getränken und dann noch eine mit solchen Suppen, zum zubereiten. Und
alle schlugen erstmal kräftig zu. Um 22 Uhr ging dann das Licht aus und es war
Nachtruhe. Ruhe war nur kurze Zeit, dann kamen aus allen Abteilen die
unterschiedlichsten Geräusche. Erst nur hüsteln und räuspern, dann gab es die
ersten Schnarchlaute zu hören. Und 22 Uhr ist nun garnicht meine Zeit zum
schlafen. Im Zug sind 27°C und die Klimaanlage läuft und mir bläst die kalte
Luft auf den linken Arm. So muß man sich auf der Seite zudecken und schwitzt
dafür. Das B(r)ett ist schmal aber man kann gut drauf liegen. Allemal besser
als im Flugzeug. Ist ja auch doppelt so lange. Dann konnte ich aber trotzdem
schlafen. Man kann schön mitzählen. Die Schienen sind auf Stoß verlegt. An
jedem Übergang gibt es ne Schlag. Zum Streckenverlauf dann beim nächsten mal mehr.