Am Mi. 26.05. bin ich dann um 7.00Uhr im Zug geweckt worden. Tolle chinesische
Musik zum wach werden. Und dann ging das Prozedere mit den Verkaufsleuten
weiter. In der Nacht habe ich noch ein paar mal mitbekommen, das wir andere Züge
durchlassen mußten. Dann kamen am Morgen einige durchsagen, und die anderen
Gäste gingen zum Fahrplan und sahen im Zeitplan nach. Da ahnte ich schon
schlimmes. Alle anderen Passagiere hatten natürlich ihre Waschsachen parat und
gingen nach und nach in den offenen Waschraum. Ne Toilette gab es natürlich
auch, allerdings fehlte das wichtige Teil zum drauf setzen. Es gab nen Loch im
Fußboden und 2 markierte Stellen für die Füße. Stehen war eh besser. Die Zeit
verging aber garnicht. Die Bauern auf den Feldern schienen schneller zu sein.
Reis- und Getreidefelder waren zu sehen und die ersten Wasserbüffel zogen was
durchs Wasser. Wenigstens konnte man den ganzen Tag auf dem Bett liegen und
Sudoku machen oder die weitere Reiseroute planen. Dann habe ich auch den
Streckenverlauf in meiner Karte verfolgen können.
Shanghai : 15.41 Uhr
Hangzhou : 18.14 Uhr
Jinhua : 20.12 Uhr
Shangrao : 22.45 Uhr
Nanchang : 1.42 Uhr
Juijiang : 3.19 Uhr
Macheng : 5.54 Uhr
Xinyang : 8.24 Uhr
Xiangfan : 11.18 Uhr
Jingmen : 13.01 Uhr
Dangyang : 13.44 Uhr
Yichang : 15.13 Uhr + 1 Tag

Mit unserer Verspätung hätten wir gegen 20 Uhr ankommen sollen. Aber da waren
wir erst in Dangyang abgefahren.
So kamen wir erst um 21.13 Uhr in Yichang an. Dann doch 6 Std. Verspätung.
Aber bei einer Strecke von ca. 1880 km kann das ja mal passieren. Und so kreuz
und quer wie wir gefahren sind.
Es war natürlich dunkel in Yichang. Ich hatte mir zwar die Adresse des Hostels
aufgeschrieben, aber nicht auf chinesisch gefunden. D.h. ich kann es den
Taxifahrern nicht zeigen oder sagen. Ich hatte mir in Shanghai die Telefonnr.
vom Vermittler geben lassen. Dort wollte ich dann anrufen und mich abholen
lassen. Aber es kam viel besser. In Yichang regnete es in strömen und die Tage
des Bahnhofes sind gezählt, da ein neuer in 2 Monaten eröffnet wird. Ich habe
beim verlassen des Bahnsteiges nach einem Telefon ausschau gehalten und da
hielt doch jemand nen Zettel mit meinem Namen drauf hoch.
Ein freundlicher Chinese, der mich nicht verstand und ich ihn auch nicht. Aber
egal, er hatte nen Regenschirm dabei und griff sich nen Taxifahrer. Dann ging
es mit gehupe los durch die Nacht in Yichang. Nach ner ewigen fahrerei waren
wir dann in irgendeiner Nebenstraße angekommen. Dort war ein Hostel, welches
gerade wieder hergerichtet wird. Es ist in der Nähe des neuen Bahnhofes. Ich
war der einzige Gast. Dort war dann ne nette junge Chinesin, welche sehr gut
englisch konnte. Mit der habe ich dann meine weitere Reiseroute besprochen und
in Chongqing lerne ich dann den Tourchef kennen. Und er unterbreitet mir eine
Tour durch Chinas Mitte und Süden. Danach geht es dann wie geplant nach Tibet.
Mal sehen was daraus wird. In Yichang konnte ich mit meinem Computer nicht ins
Internet, da die kein W-Lan hatten. So mußte ich an einem PC arbeiten, mit
englischer Tastatur( keine Umlaute, und Zeichen sind anders) und die
Monitoranzeige war auf chinesisch. D.h. man kann auch nicht mal schnell
umstellen. Daher konnte ich keinen weiteren Tag schreiben. Dann haben mich die
beiden Chinesen noch zum Essen eingeladen, da ich mit Sicherheit Hunger hätte.
So war es auch. Der freundliche Chinese vom Bahnhof kochte was leckeres. Reis,
Rührei mit Tomate und dann war da noch was pflanzliches und Chinakohl oder so
mit was drauf gab es. Von dem Kohl rieten sie mir ab, da der scharf ist. Wollte
ich eh nicht kosten. Alles andere war lecker. Und meine Gastgeben waren erfreut
zu sehen, das ich mit Stäbchen essen konnte und mir das Bier schmeckte. Dann
war es Zeit ins Bett zu kommen, da es am nächste Tag um 7 Uhr losgehen soll.