Im Urlaub um 6.50 Uhr aufzustehen, fällt nach wie vor schwer. Aber der Bus
wartet nicht auf mich. Insgesamt ca. 40 Leute sitzen im Bus nach Longshen. Eine
gemischte Reisegruppe, bestehend aus Chinesen, Franzosen, Ami's und Deutschen,
fahren 2 Std. über Guilin weiter in den Norden. Dort erwartet uns dann ein
Dorf, wo die Frauen, sich die Haare nicht schneiden. Long Hair Women Village.
Diese Frauen zeigten dann ein Showprogramm, singen, tanzen, werben usw.! Dann
wurde noch erklärt, warum die Haare unterschiedlich gebunden sind. Mit 18
Jahren werden die Haare einmal noch geschnitten. D.h. sie können heiraten und
tragen dann eine Kappe. Wer verheiratet ist, trägt die Haare offen um den Kopf
gewickelt. Wenn die verheirateten Frauen ein Kind haben, dann ist das Haar
vorne zu einem Knoten geschlungen. Dann konnten die Zuschauer an einer Hochzeit
teilhaben. Dafür wurden freiwillige unter den Zuschauern gesucht. Die
chinesischen Mitreisenden waren sofort dabei und 2 Ausländer wurden noch
gesucht! Da habe ich mich aber ganz klein gemacht und bin drum rum gekommen.
Man mußte dann auch singen und tanzen. Zur Verkostung gab es dann noch Reistee
und einen Teig, welchen die Brautleute stampfen mußten.
Um zu diesem Dorf zu kommen, mußten wir über 2 Hängebrücken gehen. Das war dann
ja mal was.
Danach fuhren wir auf die Reisterrassen. Das ist schon ein imposanter Anblick.
Der Weg dahin ging über schmale Stufen und überall Souvenirstände. So waren wir
dann auf einem Aussichtspunkt angekommen. Reis war zwar nicht zu sehen, aber
das wußte ich schon von meinem Guide. Hier gibt es 2 Ernten pro Jahr. Alle
etwas gestaffelt. So war in Longshen die erste Ernte gerade. Aber die Terrassen
standen unter Wasser und man konnte erkennen, welche Mühe darin steckt, dorthin
zu kommen und zu arbeiten.
Dann nochmal zum Straßenverkehr. Heute fuhren wir in einem großen Bus! D.h. nur
noch LKW's sind stärker. So waren wir dann auch unterwegs! Alles wurde überholt
und die Hupe im/am Bus war besonders Laut. Alle haben Platz gemacht. Ein Bus,
der einen LKW überholt und im Gegenverkehr ein LKW? Kein Problem, die passen
auf eine zweispurige Straße. Es sollten sich nur keine Zweiräder auf den
Randstreifen aufhalten!
Nur einmal mußte der Fahrer kapitulieren. Ein Wasserbüffel kreuzte unsere Straße
und wollte auf hupen einfach nicht reagieren. Da half dann nur noch starkes
bremsen. Schlafen war bei dem ständigen gehupe und gebremse eh nicht möglich.
Aber zusehen war auch nicht hilfreicher. Es ist alles gut gegangen.
Zu essen gab es dann auch was. Eine regionale Spezialität wurde uns empfolen.
Reis, welcher in einem Bambusrohr gegrillt wird. Klumpig, pampig fällt mir dazu
nur ein. Umso leichter läßt er sich aber mit Stächen essen. Um 18.30 Uhr waren
wir dann zurück in Yangshuo.
Am Abend habe ich mich dann mal getraut, meine ersten chinesischen Sprachkünste
zu testen. Nach „Guten Tag“, habe ich mich an „Was kostet das?“ gewagt und dazu
die Zahlen gelernt. Ich habe schon in Shanghai die gegarten Maiskolben ins Auge
gefasst gehabt. Preise stehen aber nie dran. So bin ich dann, zu einem Stand
und habe auf den Mais gezeigt und gefragt was das kostet. Die ältere Frau hat
auch gleich geantwortet. Das habe ich aber nicht verstanden. Sie zeigte dazu
aber auch Zeige- und Mittelfinger. So fragte ich nochmal, 2 Yuan? So war es
dann. Und ich hatte meinen Maiskolben! Er war aber noch nicht ganz reif.